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 (Synonym: Knirpsmaus; lat. mus minutoides)

Beschreibung: Die afrikanische Zwergmaus gehört zu den kleinsten bekannten Mäusearten. Ihr Körper ist ca.2-2,5 cm lang (vergleichbar mit einem 2 EUR Stück), die Schwanzlänge beträgt das 1-1,5x der Körperlänge. Die weiblichen Tiere werden geringfügig größer wie die männlichen Artgenossen. Im Vergleich zur eurasischen Zwergmaus ist die afrikanische Zwergmaus deutlich kleiner und zierlicher. Die Färbung ist rotbräunlich, die Bauchunterseite weiß gefärbt.  Die Geruchsbelästigung ist wegen der Größe und Herkunft der Tiere zu vernachlässigen

Herkunft: Knirpsmäuse sind südlich der Sahara in ganz Afrika beheimatet. Sie bewohnen dort meist Steppenlandschaften.

Käfig: Aufgrund der Körpergröße sind die Platzansprüche der Zwergmaus eher gering. Ein Terrarium oder abgedecktes Aquarium eignet sich gut als Käfig, normale Nagetierkäfige mit Gitterstäben sind wegen der Ausbruchsgefahr der kleinen Tiere nicht empfehlenswert. Eine geeignete Größe des Terrariums ist 60x30(-40)x30(-40)cm. In dieser Größe können Gruppen von 15-20 Tiere artgerecht leben. Wird ein Aquarium verwendet ist darauf zu achten, dass die Abdeckung genügend Gazeflächen (mind. 50%) enthält, so dass keine Staunässe entsteht.

Als Bodengrund ist eine 10 cm hohe Kleintiereinstreuschicht vermischt mit Heu sinnvoll. Untergelegte Küchenpapier-Rollen oder ausgehöhlte Äste gibt den Tieren die Möglichkeit Nester anzulegen. Äste auf denen die kletterfreudigen Tiere sich bewegen können komplettieren den Käfig. Eine kleine Schüssel (z.B. Heimchendose) mit Vogelsand kann angeboten werden, in dem manche die Tiere gerne wühlen. 

Temperatur & Luftfeuchtigkeit: Die  Temperatur solle, wie die Herkunft vermuten lässt nicht langfristig unter 20-21°C fallen. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll eine kleine Heizmatte unter einer Ecke des Terrariums zu platzieren (z.B. Thermolux 7 Watt). Diese kann 24h an bleiben. Eine Nachtabsenkung der Temperatur ist nicht unbedingt notwenig. An die Luftfeuchtigkeit werden keine besonderen Ansprüche gestellt, solange diese nicht zu hoch ist. Der optimale Bereich entspricht mit 40-60% etwa der normalen Luftfeuchte im Zimmer.

Helligkeit: Die Lichtbedürfnisse der Zwergmäuse sind sehr gering. Ein Tag-Nacht-Rhythmus sollte jedoch vorhanden sein. Es ist jedoch nicht notwendig den Käfig mit einer künstlichen Beleuchtung zu versehen, wenn sich in der Nähe ein Fenster befindet.  Die Tiere sollten nicht in die ungeschützte Sonne gestellt werden, da sich sonst das Terrarium zu stark aufheizt.

Futter: Als Basisfutter eignet sich Wellensittichfutter. Es werden alle Samen gefressen, die auch für Wellensittiche geeignet sind. Hirsekolben stellen eine willkommene Abwechslung dar. Übliche Mäuse oder Meerschweinchenfuttersorten sind wegen der Größe nicht optimal für die kleinen Zwergmäuse. Ein Stück trockenes Brot und harte Hundekuchen sollten immer vorhanden sein, an dem die Tiere nagen können. Als Feuchtfutter wird jegliches Obst von Apfel bis Mango gerne gefressen. Ein Salzleckstein sollte für den Mineralienhaushalt der Tiere nicht fehlen. Essentiell ist die Gabe von zusätzlichem Protein. Hier eigenen sich besonders Mehlwürmer, die mind. 1-2x pro Woche angeboten werden sollten. Sollten keine Mehlwürmer verfügbar sein, kann auch Milupababybrei gegeben werden. Wird nicht genug proteinhaltig ernährt, erhöht sich die Gefahr, dass die Tier sich gegenseitig die Ohren und Schwänze anfressen und es zum Kannibalismus gegenüber neugeborenen Tieren kommt. Wasser muss immer vorhanden sein. Dies kann auch in einer Nippeltränke angeboten werden.

Verhalten: Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv, wobei sie sich auch dem Tagesrhythmus des Halters, der sie füttert, anpassen. Die Tiere sind nicht sonderlich Scheu, sobald sie sich eingewöhnt haben und wissen, dass ihnen nichts passiert. Es sollte vermieden werden die Tiere anzufassen, da es aufgrund ihrer Größe schnell zu Quetschungen und inneren Verletzungen kommt. Sollten die Tiere einmal angefasst werden müssen, empfiehlt es sich, sie am Schwanz, möglichst nah am Körper zu greifen oder sie in der hohlen Hand zu halten.

Die Knirpsmäuse sind Gruppentiere, die Gemeinschaftsnester anlegen und auch gemeinsam ihre jungen aufziehen. Eine Einzelhaltung entspricht nicht dem natürlichen Verhalten der Mäuse und ist nicht empfehlenswert. Es können auch mehrere Männchen zusammen gehalten werden, solange mehr Weibchen vorhanden sind.

Beim nachträglichen Zusetzen von Zwergmäusen in eine bestehende Gruppe gibt es meist Probleme. Hier ist es ratsam das Terrarium komplett neu einzurichten und mehr als eine Zwergmaus zuzusetzen, damit sich die Gruppe in einem neuen Territorium wieder neu bilden muss.

Die Zwergmäuse werden bei guter Haltung ca.2 Jahre alt.

Nachwuchs:
Hält man Männchen und Weibchen zusammen ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Nachwuchs kommt sehr hoch. Die Tragezeit beträgt 19-20 Tage, die Wurfgröße liegt bei 2-8 Babys, die nackt und blind sind. Der Haarwuchs beginnt mit 8 Tagen, nach 12 Tagen öffnen die Tiere ihre Augen. Nach 16-18 Tagen haben die Tiere ihr graues Jugendfell, das sich später braun verfärbt. In diesem Zeitraum verlassen die Tiere auch erstmals ihr Nest. Ein Weibchen wirft unter günstigen Bedingungen 3-6x im Jahr.

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